Wir trauern um Papst emeritus Benedikt XVI.

Pfarramt Sammarei am 02.01.2023

Papst Benedikt Foto:

Am Mittwoch, den 4. Januar 2023 beten wir für Papst emeritus Benedikt XVI. in der Wallfahrtskirche Sammarei.

15.30 Uhr Rosen­kranz
16.00 Uhr Requiem

PAPST eme­ri­tus BENE­DIKT XVI.
Joseph Ratz­in­ger
Gebo­ren in Marktl am Inn am 16. April 1927
zum Pries­ter geweiht in Frei­sing am 29. Juni 1951
zum Erz­bi­schof von Mün­chen und Frei­sing ernannt am 25. März 1977
zum Kar­di­nal erho­ben am 27. Juni 1977
zum Papst gewählt am 19. April 2005
Amts­über­nah­me am 24. April 2005
Amts­ver­zicht als Papst am 28. Febru­ar 2013
ver­stor­ben am 31.12.2022.
Requies­cat in pace!

Nachruf von Bischof Dr. Stefan Oster SDB

Unser ver­ehr­ter Papa eme­ri­to ist heim­ge­gan­gen. Was für eine trau­ri­ge Nach­richt. Wir ver­lie­ren mit Papst Bene­dikt einen Vater, einen geist­li­chen und geis­ti­gen Vater; einen, der prä­gend gewirkt hat für vie­le. Wir ver­lie­ren einen, der uns das Den­ken und das Glau­ben gelehrt hat, der uns das Sehen gelehrt hat – mit den Augen des Glau­bens. Wir ver­lie­ren einen, der uns gehol­fen hat, vie­le Zei­chen der Zeit recht zu deu­ten. Wir ver­lie­ren einen gro­ßen Sohn unse­rer Hei­mat und unse­res Bis­tums, einen Freund der baye­ri­schen Lebens­art und Kul­tur, einen Den­ker mit dem Her­zen. Wir ver­lie­ren einen der größ­ten und wich­tigs­ten Theo­lo­gen des 20. und 21. Jahr­hun­derts, einen Zeit­zeu­gen der Geschich­te der Kir­che der letz­ten Jahr­zehn­te, vor allem einen der letz­ten Zeit­zeu­gen des II. Vati­ka­ni­schen Kon­zils, das er ent­schei­dend mit­ge­prägt hat. Wir ver­lie­ren einen Mann, der von so vie­len respek­tiert wur­de für sei­ne Tie­fe und Weis­heit, für sei­ne Klar­heit und Lau­ter­keit – und einen, der von nicht weni­gen auch ange­fein­det wur­de – viel­leicht gera­de deshalb.

Wir ver­lie­ren den ers­ten deut­schen Papst seit einem hal­ben Jahr­tau­send; einen, der eine Spra­che spre­chen konn­te, die wie die Musik war, die er so lieb­te. Aber auch einen, der doch lei­se und schüch­tern war, nicht auf­dring­lich in der Begeg­nung; einen, der wun­der­bar zuhö­ren konn­te – und dann Ant­wor­ten geben konn­te, die so unmit­tel­bar das Gegen­wär­ti­ge tra­fen und doch so sehr ange­füllt waren mit Weis­heit aus dem gro­ßen Schatz der Überlieferung. 

Wir ver­lie­ren einen Mann, der einer der gelehr­tes­ten Men­schen sei­ner Zeit war, einer mit intel­lek­tu­el­ler Bril­lanz und Deu­tungs­kraft, die aber bei ihm wun­der­sam geeint waren mit dem so demü­tig und ver­trau­ens­voll gewor­de­nen Glau­ben eines Kindes. 

Wir ver­lie­ren einen Mann, der am liebs­ten in Alt­öt­ting war, bei der Mut­ter der Gna­den, der so ger­ne ver­eint war mit der Gläu­big­keit der ein­fa­chen Pil­ger im Her­zen Bay­erns – im Beten und Fle­hen um das Heil für alle. Wir ver­lie­ren einen Mann, für den Jesus Chris­tus das Herz der Welt war – und der ihm buch­stäb­lich alles bedeu­te­te. Sei­ne Jesus-Bücher, aber natür­lich nicht nur sie, sind uns blei­ben­des Andenken und leuch­ten­de Erin­ne­rung an die­se Mit­te von allem. 

Wir ver­lie­ren einen gro­ßen Die­ner der Kir­che, einen, der uns als Papst immer wie­der Über­ra­schun­gen beschert hat, mit sei­nen Enzy­kli­ken (die ers­te über die Lie­be:​„Gott ist die Lie­be“), mit sei­ner Gabe der bril­lan­ten frei­en Rede in so vie­len Situa­tio­nen, mit sei­nem Umgang mit eige­nen Feh­lern oder Fehl­ein­schät­zun­gen und den Wun­den der Kir­che, mit sei­ner Fähig­keit zum ech­ten Dia­log, mit sei­ner For­de­rung nach weni­ger Abhän­gig­keit von der Welt, damit wir als Kir­che frei­er und lie­ben­der und wirk­lich die­nend in sie hin­ein gehen kön­nen; mit sei­nem Rück­tritt, der uns gezeigt hat, wie wenig er an der Macht hängt und wie sehr ihm am guten Fort­kom­men der Kir­che gele­gen ist. 

Wir ver­lie­ren einen Mann, der in den letz­ten Jah­ren sei­nes Lebens noch sehen muss­te und auch ein­ge­stan­den hat, als Erz­bi­schof von Mün­chen und Frei­sing Betrof­fe­ne von sexu­el­lem Miss­brauch in der Kir­che zu wenig im Blick gehabt zu haben. Wir ver­lie­ren aber auch einen Mann, der als Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on ent­schei­dend dazu bei­getra­gen hat, dass das Pro­blem des Miss­brauchs in der Kir­che in sei­ner gan­zen Dra­ma­tik erkannt wur­de und der des­halb wesent­li­che Ver­än­de­run­gen ange­sto­ßen hat. 

Papst Bene­dikt ist heim­ge­gan­gen. Was für eine tröst­li­che Nach­richt. Aus meh­re­ren Begeg­nun­gen mit ihm weiß ich, dass er sich nach dem Heim­gang gesehnt hat. Nach der Begeg­nung mit sei­nem Herrn, für den er gelebt und den er geliebt hat. Papst Bene­dikt ist heim­ge­gan­gen. Wie tröst­lich, denn wir gewin­nen einen Beter im Him­mel, einen Für­spre­cher für unse­re Hei­mat, das Bis­tum Pas­sau und die gan­ze Kir­che. Papst Bene­dikt ist heim­ge­gan­gen! Wir dan­ken ihm von Her­zen für alles, was er uns geschenkt hat. Wir dan­ken dem Herrn, dass Er uns ihn geschenkt hat – und wir bit­ten den Herrn, dass er an Papst Bene­dikt alle sei­ne Ver­hei­ßun­gen erfül­len möge.

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